Scham und Forschung
Die Forschung charakterisiert vier wesentliche Merkmale der Scham (Izard, 1994; Lewis, H. B. 1971/1987; Ulrich &
Mayring 1992; Roos 1988):
- Erhöhte Selbstaufmerksamkeit
- Diskrepanz zwischen realem und idealem Selbst
- Bezug auf soziale Situationen
- Ein positiver oder neutraler Befindenszustand wird plötzlich unterbrochen
Scham gehört in der Regel zu den Emotionen. Wie Körper, Kognition und Emotion hierbei miteinander verknüpft sind ist nicht hinreichend erforscht. Emotionen geben die Kognition grob vor und lassen sich wiederum von ihr beeinflussen.
Begriffskontext
der Scham
Tomkins:
Demütigung, Niederlage, Verfehlung, Entfremdung.
M. Lewis:
Schüchternheit, Scheu, Bescheidenheit, Verlegenheit, Kränkung, Demütigung,
Geringschätzung, Verachtung des Selbst, Unzulänglichkeit, Gelähmtheit, Beschämung.
Zimbardo:
Befangenheit, Sorge um das Management des Eindrucks auf andere, Sorge um
soziale Einschätzung und anderes mehr.
Modigliani:
Verlust der Selbstachtung.
Wie drückt sich Scham aus?
Der Übergang
zwischen Verlegenheit, Peinlichkeit, Scham, Schuld und sozialer Angst ist
fließend. Scham wird von Menschen individuell sehr unterschiedlich wahrgenommen. Sie zeigt sich u. a. als Körperempfindung in Form von Zittern, Herzrasen, Schwitzen, Erröten, Verkrampfen - in Gedanke wie "Ich bin lächerlich/ weniger wert/ bloßgestellt/ peinlich" "Ich würde am liebsten im Boden versinken, mich in Luft auflösen." - in Stimmungen wie Trauer, Niedergeschlagenheit etc.
Scham
nicht haben wollen
Um Scham nicht zu spüren, haben Menschen viele unterschiedliche Abwehrmechanismen entwickelt. Manche geben sich kühl, arrogant oder werden aggressiv, versuchen
statt ihrer selbst den anderen zu beschämen. Andere werden still, geben
sich bescheiden, stellen ihr Licht unter den Scheffel, um nicht bloßgestellt zu werden.
Lernen Sie Ihre Scham in einem innerpsychischen Prozess, ganz individuell durch Coaching zu integrieren.
Ihre Margret Fischer