Freitag, 31. Oktober 2014

Methode: Wunderfrage


„Inmitten der Schwierigkeit liegt die Möglichkeit“
– Albert Einstein –


Schließen Sie für einen Moment die Augen. Stellen Sie sich vor, Sie gehen heute Abend ins Bett und über Nacht geschieht ein Wunder: Ihr Problem, welches Sie seit längerer Zeit belastet hat, ist gelöst. Da Sie geschlafen haben, wissen Sie nicht, dass ein Wunder geschehen ist. Öffnen Sie nun wieder die Augen und beantworten Sie folgende Fragen:
  • Woran merken Sie am nächsten Morgen, dass ein Wunder geschehen ist?
  •  Was hat sich verändert?

Die Wunderfrage wird im Coaching eingesetzt, um Personen dabei zu helfen, aus dem Problemzustand heraus zu kommen und einen Zielzustand zu erleben. Die Methode nach Steve de Shazer und Inso Kim Berg stammt aus dem Lösungsorientierten Ansatz und zeigt eine Möglichkeit auf, das Problem aus einer anderen Perspektive wahrzunehmen. Es fällt den Personen dadurch leichter eine Lösung zu finden, die vorher noch nicht sichtbar war. Bei dieser Art der Fragestellung steht nämlich nicht die Auseinandersetzung mit dem Problem, sondern die gelöste Zukunft im Vordergrund und ermöglicht den Personen einen größeren Handlungsspielraum, um zu hilfreichen Alternativen zu kommen.

Weitere Fragen:
  • Was hat sich bei Ihren Gedanken und Gefühlen verändert?
  • Wem würde es noch auffallen, dass ein Wunder geschehen ist? 
  • Was genau hat sich an Ihrem Verhalten verändert?

Bei der Wunderfrage geht es letztendlich darum, dem Kunden seine Ressourcen bewusst zu machen, ihm andere Sichtweisen aufzuzeigen und ihn dabei zu unterstützen, auf eigene Lösungen zu kommen.

Lernen Sie die Sichtweisen auf Ihr Problem zu ändern. Gerne können wir gemeinsam in einem Coaching daran arbeiten und somit eine ganz individuelle Lösung erarbeiten.

Ihre
Margret Fischer

Mittwoch, 8. Oktober 2014

Fragetechniken


Gut gefragt, ist halb gelöst.

Nicht nur in Coachings, auch in Mitarbeitergesprächen oder im Verkauf, sind richtige Fragetechniken relevant: 

Durch professionelle Gesprächsführung und verschiedene Fragetechniken erhält man die gewünschte Information.

Gerade im Coaching ist es dadurch möglich, dass der Kunde zu neuen Einsichten gelangt und bestenfalls zur Selbstreflexion angeregt wird. Er kann ein Verständnis für Zusammenhänge bekommen, die ihm bisher unklar waren - sowie ein Verständnis für Gründe, die zu seiner aktuellen Situation geführt haben könnten.

Grob kann man drei Arten von Fragen unterscheiden:

Offene Fragen
W-Fragen: „Was meinen Sie dazu?“, „Wie fühlen Sie sich dabei?“
Offene Fragen werden oftmals bei Gesprächsbeginn angewendet. Mithilfe dieser Fragetechnik wird das Gegenüber zum Reden ermuntert und in seiner Antwort kaum eingeschränkt. Diese Fragestellung erlaubt ihm eine freie und auch weitläufige Antwort.

Geschlossene Fragen
Auf diese Art von Fragen kann der Gesprächspartner nur mit „Ja“ oder „Nein“ antworten.
Sie sind dann zu empfehlen, wenn man von seinem Gegenüber eine Entscheidung abfragen will, aber auch um wieder zurück auf den Punkt zu kommen.

Alternativfragen
„Ist es Ihnen lieber, das nächste Meeting Montag oder Dienstag durchzuführen?“
Alternativfragen gehören zu den geschlossenen Fragen. Bei diesen Fragen kann der Gesprächspartner zwischen zwei (oder mehreren) Vorschläge wählen und man gelangt schneller zu einer Einigung.

Im Folgenden gibt es einen kleinen Überblick über weitere mögliche Fragetechniken:

Verbesserungsfragen
   z.B.: Wann ist das Problem nicht aufgetreten?
Ressourcenfragen              
   z.B.: Was möchten Sie bewahren, wie es ist?
Wunderfrage                   
   z.B.: Wäre das Problem weg, was würden Sie dann tun?
Verschlimmerungsfrage       
   z.B.: Wie könnten Sie das Problem noch schlimmer machen?
Worst-Case-Szenario        
    z.B.: Was wäre das Schlimmste, das passieren könnte?
Analytische Fragen             
   z.B.: Wofür wäre es gut, das Problem noch zu behalten?


In meinen Coachingausbildungen und bei Einzelcoachings können Sie verschiedene Fragetechniken lernen, um diese dann effektiv zu einer besseren Gesprächsführung einzusetzen.

Donnerstag, 4. September 2014

Methode: Perspektivenwechsel


„Wenn es nur eine einzige Wahrheit gäbe, 
könnte man nicht hundert Bilder über dasselbe Thema malen“ - Picasso

Unser Handeln orientiert sich nicht daran, wie die Welt wirklich ist, sondern wie wir sie wahrnehmen. Es ist bewiesen, dass jeder Mensch seine Umwelt unterschiedlich wahrnimmt und sich somit eine eigene subjektive Realität erschafft. Dies ist auch häufig der Grund, warum es zu Streit und Verständnislosigkeit kommt. Es fällt uns schwer, vom eigenen Standpunkt abzuweichen und die Sichtweise des Anderen zu verstehen.

Aber nicht nur in der Interaktion mit anderen Personen ist ein Perspektivenwechsel hilfreich. Häufig passiert es nämlich, dass man das Gefühl hat vor einem unlösbaren Problem zu stehen und es keine absehbare Lösung gibt.

Wie sagt man doch so schön? 
Man sieht den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr.

Wir fokussieren uns zu sehr auf ein bestimmtes Detail und verlieren so das große Ganze aus den Augen. Genau in solch einem Moment ist es aber sinnvoll, Abstand zu gewinnen und die Situation aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten. Das Resultat ist, dass man sich besser und befreiter fühlt.


Machen Sie einen Perspektivenwechsel!

Wenn Sie wollen, helfe ich Ihnen gerne dabei,
Ihre
Margret Fischer



Mittwoch, 27. August 2014

Methode: Atemübung


Methode: Atemübung

Kennen Sie das: Ihnen läuft die Zeit davon, Sie stehen unter Druck oder haben das Gefühl keine Luft mehr zu bekommen?

Oftmals hasten wir, angetrieben von selbstproduziertem Stress atemlos durchs Leben. Es fehlen uns die Momente, in denen wir entspannen und richtig durchatmen können. Auch unterdrückte Gefühle, wie Angst oder Nervosität führen zu  falscher Atmung. Eine hastige und flache Atmung löst Verkrampfungen aus und führt auf Dauer zu Blockaden.

Eine Atemübung kann helfen, Verspannungen vorzubeugen oder sie zu lösen:

  1. Atmen Sie ganz normal durch die Nase: Einmal ein und wieder aus.
  2. Atmen Sie jetzt bewusst tief ein und tief aus. Achten Sie darauf, dass der Ausatem genauso lang ist wie der Einatem.
  3. Beim nächsten Einatmen stellen Sie sich jetzt vor, dass Sie beim Einatmen die Arme hochheben und weit nach hinten strecken. Die Brustmuskulatur dehnen. Nur vorstellen! Nicht ausführen! Beim Ausatmen nehmen Sie die Arme geistig wieder runter. Überprüfen Sie nun, ob Sie bei Ihrem Atem einen Unterschied zu vorher feststellen können.


Führen Sie diese Atemübung einige Minuten fort, bis Sie sich entspannt fühlen. Genießen Sie den Moment der Ruhe und das Gefühl, dass Ihr Körper neue Energie getankt hat.

Diese leicht umsetzbare Atemübung kann schon viel bewirken und zu mehr Entspannung führen. Oder probieren Sie es in Ihrem nächsten Coaching aus.

Herzlichst
Ihre
Margret Fischer

Dienstag, 8. April 2014

Feedback als Methode

Die gute Nachricht ist, dass sich offenes und effektives Feedback lernen lässt. Die schlechte Nachricht ist, dass diese Methode oft angewendet wird in einem nicht passenden Kontext, wobei es schnell zu Verletzungen der Persönlichkeit kommen kann.


Intention der Methode Feedback ist, störende Verhaltensweisen zu korrigieren.
Hierbei ist ein offener und wertschätzender Umgang mit Gefühlen und Kritik notwendig. Meistens tut Feedback erst einmal weh, ist peinlich, löst eine Abwehrreaktion aus oder führt zu einer Verteidigung des Selbstbildes auf Seiten des Feedbacknehmers. Schnell wird deutlich, dass wirkungsvolles Feedback nur von einer Person gegeben werden kann, von der ein Feedback auch gewünscht wird. Das ist selten bei hierarchischen Strukturen der Fall. Eine hervorragende Konstellation ist: Kunde und Coach.


Feedback-Nehmer: 
1.             Selbstbild prüfen
2.             Beziehung klären
3.             Wirkung von Verhalten erkennen
4.             Aktiv und lernbereit zuhören
5.             Bedanken ohne Rechtfertigung

Feedback-Geber:
1.             Beobachten und wahrnehmen
2.             Gedanken und Gefühle äußern
3.             Auswirkungen auf eigens Erleben schildern
4.             Verbesserungsvorschläge  kommunizieren
5.             Form: beschreibend, konkret, zeitnah, gut dosiert, angemessen, Ich-Botschaften,wertschätzend

Es ist zunächst einfacher im 1:1 Setting Feedback zu üben. In einer Gruppe sollte die Methode gut eingeführt werden, um ihre Möglichkeiten zu entfalten.Voraussetzung ist eine respektvolle, wertschätzende und empathische Haltung aller Gruppenmitglieder. Daher eignet sich eine Coaching-Ausbildung für einen gruppendynamischen Feedback Prozess.

Feedback als Methode ist eine gute Konfliktprophylaxe.

Ihre 
Margret Fischer




Donnerstag, 16. Januar 2014

Scham als wichtige Emotion im Coaching


Scham und Forschung
Die Forschung charakterisiert vier wesentliche Merkmale der Scham  (Izard, 1994; Lewis, H. B. 1971/1987; Ulrich & Mayring 1992; Roos 1988):
  • Erhöhte Selbstaufmerksamkeit
  • Diskrepanz zwischen realem und idealem Selbst
  • Bezug auf soziale Situationen
  • Ein positiver oder neutraler Befindenszustand wird plötzlich unterbrochen
Scham gehört in der Regel zu den Emotionen. Wie Körper, Kognition und Emotion hierbei miteinander verknüpft sind ist nicht hinreichend erforscht. Emotionen geben die Kognition grob vor und lassen sich wiederum von ihr beeinflussen. 

Begriffskontext der Scham
Tomkins: Demütigung, Niederlage, Verfehlung, Entfremdung.
M. Lewis: Schüchternheit, Scheu, Bescheidenheit, Verlegenheit, Kränkung, Demütigung, Geringschätzung, Verachtung des Selbst, Unzulänglichkeit, Gelähmtheit, Beschämung.
Zimbardo: Befangenheit, Sorge um das Management des Eindrucks auf andere, Sorge um soziale Einschätzung und anderes mehr.
Modigliani: Verlust der Selbstachtung.

Wie drückt sich Scham aus?
Der Übergang zwischen Verlegenheit, Peinlichkeit, Scham, Schuld und sozialer Angst ist fließend. Scham wird von Menschen individuell sehr unterschiedlich wahrgenommen. Sie zeigt sich u. a. als Körperempfindung in Form von Zittern, Herzrasen, Schwitzen, Erröten, Verkrampfen - in Gedanke wie "Ich bin lächerlich/ weniger wert/ bloßgestellt/ peinlich" "Ich würde am liebsten im Boden versinken, mich in Luft auflösen." - in Stimmungen wie Trauer, Niedergeschlagenheit etc.


Scham nicht haben wollen
Um Scham nicht zu spüren, haben Menschen viele unterschiedliche Abwehrmechanismen entwickelt. Manche geben sich kühl, arrogant oder werden aggressiv, versuchen statt ihrer selbst den anderen zu beschämen. Andere werden still, geben sich bescheiden, stellen ihr Licht unter den Scheffel, um nicht bloßgestellt zu werden.

In unserer Gesellschaft gibt es viele Schamauslöser: Arbeitslosigkeit, Armut, Alter, Krankheit, Schönheitsmakel, Erfolglosigkeit und verpasste Chancen. 

Lernen Sie Ihre Scham in einem innerpsychischen Prozess, ganz individuell durch Coaching zu integrieren.

Ihre Margret Fischer